Support-Ende von Windows XP am 8. April 2014

 

Support-Ende von Windows XP am 8. April 2014

Microsoft stellt am 8. April 2014 den Support für Windows XP sowie für Office 2003 ein ( http://www.microsoft.com/de-de/windows/xp/ ). Microsofts Virenwächter Security Essentials wird noch bis Juni 2015 mit aktuellen Signaturen versorgt werden. Das Programm selbst wird aber für XP nicht mehr zum Herunterladen angeboten werden. Für Windows XP werden ab dem 8. April 2014 somit keine kostelose Sicherheitsupdates mehr zur Verfügung gestellt. Etwa 20% aller Rechner, mit denen im Internet gesurft wird, sind Anfang 2014 davon betroffen. Windows XP wurde 2001 eingeführt.

Das ist jetzt kein Grund zur Panik, wenn einem der gesunde Menschenverstand beim Surfen im Internet nicht verlässt und regelmäßige Virenscans mit einer Rescue-CD vorgenommen werden. Ich kenne viele Fälle, bei denen Rechner mit Windows XP ohne Updates über viele Jahre täglich im Internet waren, ohne in dieser Zeit mit Viren oder anderer Schadsoftware konfrontiert worden zu sein. Der einzige Schutz stellte neben dem umsichtigen Surfen die unverzichtbare Firewall des Routers dar.

Aber irgendwann wird Windows XP selbst mit dem Servicepack 3 ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko beim Surfen im Internet darstellen. Viele ältere Rechner wären allerdings für ein Update auf Windows 7 oder Windows 8 zu langsam oder sie sind nicht für Windows 7 oder 8 geeignet. Dies kann mit einem Programm auf der Hompage von Microsoft geprüft werden. Zudem ist ein direktes Updaten von Windows XP auf Windows 8 nicht möglich. Dies ginge nur über eine Neuinstallation von Windows 8 unter Verlust der persönlichen Daten, wenn diese nicht vorher gesichert werden. Der Kunde zahlt also im Endeffekt Geld dafür, um in vielen Fällen ein spürbar langsameres Verhalten seines Rechners zu erhalten. Mehr Informationen liefert der WDR-Beitrag aus der Aktuellen Stunde vom 17.1.2014.

Lubuntu als Alternative: Deshalb habe ich mich für das kostenlose Linux-Betriebssytem Lubuntu entschieden, weil es auf alter Hardware noch sehr gut läuft. Für die allermeisten Anwender ist es nämlich überhaupt nicht notwendig für viel Geld einen neuen Rechner zu kaufen. Eine ausführliche Lubuntu-Anleitung für Linux-Anfänger gibt es hier.

Da Lubuntu eine Linux-Betriebssystem ist, muss ich mir auch keine Gedanken über Viren machen. Virenscanner und Personal Firewalls werden als nicht notwendig erachtet. Was michinzwischen richtig stört, sind die vielen angebotenen Programme für Windows, die ständig unbemerkt Daten über mein Surfverhalten verschicken. Das ist mir schon richtig suspekt. Das gibt es bei Linux nur in Ausnahmefällen und falls doch, dann wird es von der Linuxgemeinde schnell bemerkt und dann kritisiert. Auch kennt Linux keine Registry, die mit ihren vielen Einträgen im Laufe der Jahre den Rechner verlangsamen kann.


Lubuntu ermöglicht flüssiges Arbeiten im Internet auf einem alterschwachen Notebook aus dem Jahr 2006. Das Notebook wurde für 60 Euro gekauft, hat eine 1,8-GHz-CPU und 1,5 GB RAM.

Im Moment schreibe ich auf einem Laptop mit dem Baujahr 2005 oder 2006, den ich mir inklusive Versandkosten für umgerechnet 60 Euro besorgt habe. Er hat eine 1,8-GHz-CPU und 1,5 GB Arbeitsspeicher. Darauf läuft nun Lubuntu 12.04. Mit dieser Kombination ist die Leistungsfähigkeit, also auf Neudeutsch die "Performance", für fast alle Anwendungen vollkommen ausreichend: Surfen im Web, E-Mail, Textverarbeitung, Skype mit Audio und Youtube. Die meisten Drucker und Scanner werden ebenfalls von Linux unterstützt. Meine Digitalkamera wird ohne zusätzliche Software erkannt. Was will man denn mehr? Zudem gibt es sehr leistungsfähige Office-Pakete wie OpenOffice oder LibreOffice, die ebenfalls kostenlos sind. Nur wer Spiele mit aufwändigen Grafikanimationen wünscht, braucht einen schnelleren Rechner. Übrigens laufen viele Windows-Programme auch unter Linux, wenn Wine installiert ist.

Die Linux-Betriebssysteme lassen sich herunterladen, auf eine CD brennen und ohne Installation ausprobieren, um festzustellen, ob die notwendigen Treiber für die Grafik, für die Netzwerkverbindung und und für die Soundkarte gefunden werden. Dies geht vollautomatisch. Wer will, kann sogar das Lubuntu neben seinem alten Windows installieren und zwischen den beiden Betriebssystemen wählen. Die Beschäftigung mit Linux lohnt sich. Die Oberfläche der meisten Linux-Distributionen erinnert sehr stark an Windows, was den Umstieg erleichtert. Die Verwaltung der Stadt München hat vor einigen Jahren seine IT auf Linux umgestellt und dadurch seitdem viele Millionen Euro gespart. Lubuntu lässt sich übrigens auf sehr viele Sprachen einstellen.

Gebrauchte Notebooks: Eine Sache sollte ich nicht verschweigen. In der "Bucht" gibt es brauchbare Laptops für 35 bis 60 Euro zuzüglich Versandkosten. Allerdings besteht eine geringe Gefahr, dass diese Laptops von jetzt auf nachher altersbedingt ausfallen können. Insbesondere wurden einige Jahre lang bestimmte Grafikchips eines Herstellers fehlerhaft eingelötet. Die Reparatur ist dann schwierig und lohnt sich nur für Bastler, weil dazu das ganze Notebook demontiert werden muss, was nicht gerade jedem liegt. Ein neues Notebook für viel Geld schützt einen aber auch nicht vor Überraschungen.

Nachtrag vom September 2019: Jetzt kann man Windows XP für den Web-Zugang vergessen, weil es keine Browser gibt, die unter  XP vernünftig laufen. XP taugt nur noch für Speziallösungen auf Rechnern, die nicht mit dem Internet verbunden sind.