VR-Brille für Smartphones ausprobiert

VR-Brille für Smartphones ausprobiert

VR-Brillen gibt bereits für unter 10 Euro. Neugierig geworden, wollte ich mit einer solchen Brille in virtuellen Realitäten abtauchen, was mir mit viel Spaß dabei auch gelungen ist. Doch die Wirklichkeit hat mich schnell wieder eingeholt.

VR-Brillen ermöglichen die Betrachtung eines dreidimensionalen Films, der in einer linken und rechten Hälfte unterteilt ist, wodurch der 3D-Effekt entsteht.
 


Eine VR-Brille für für weniger als 10 Euro eröffnet meine ersten Gehversuche in die virtuelle Welt.

Eine einfach aufgebaute VR-Brille ist nur ein Guckkasten mit zwei Vergrößerungslinsen, welche sich der Betrachter vor die Augen schnallt. Um die Bildschärfe einzustellen, kann der Abstand zwischen dem  Bild und der Linse justiert werden. Außerdem lässt sich der Abstand zwischen den beiden Linsen einstellen.

Die Bildquelle ist ein Smartphone. In Youtube gibt es jede Menge Filme, die für diese Brillen geeignet sind. Zu finden sind sie mit einer Suche nach "VR Video" oder 3D Video". Leider sind viele Videos vertikal in die Länge gezogen.

Ich bin kurzsichtig. Meine Brille musste ich abnehmen. Es war dennoch kein Problem die Schärfe einzustellen. Das eigentlich Problem war mein Smartphone, dessen einzelne Pixel zu erkennen war. Der ganze Film wirkte wie durch ein feines Sieb betrachtet. Ruckelfrei schaffte mein Smartphone auch nur eine Auflösung mit 360p. Richtig interessant wird die Technik also erst mit leistungsfähigeren Smartphones, die mit besseren Displays ausgerüstet sind ud bei denen die einzelnen Pixel nicht mehr zu erkennen sind. Die Smartphones sollten das Abspielen von hochauflösenden Videos erlauben.

Ein 5,5 Zoll Smartphone war zu groß für die Halterung. Deshalb musste ein Teil der Halterung durch Lösen von zwei Schrauben entfernt werden.

Die von mir getestete VR-Brille ist so konstruiert, das genügend Platz für einen Kopfhörerstecker vorhanden ist, um das Kopfhörerkabel seitlich herauszuführen.


Als Videoquelle dient ein Smartphone. Die von mir getesteten Videos stammen aus Youtube und sind durch zwei Bildhälften gekennzeichnet.


Das Smartphone wird in eine Spannvorrichtung gelegt.


Hier ist das Smartphone bereits in die Spannvorrichtung geklemmt.


Mit der linken oder rechten Stellschraube lässt sich der Abstand zwischen dem Smartphone und den beiden Linsen einstellen. Der Abstand der beiden Linsen lässt sich mit dem oberen Stellrad justieren.


Vor dem Aufsetzen der VR-Brille muss man seine eigene Brille ablegen. Und nach dem Auspacken ist die Schutzfolie vor den Linsen abzuziehen.


Die Google Cardboard besteht aus gefalteter Pappe, Klettverschlüssen und zwei Linsen. Sie basiert auf dem gleichen optischen Prinzip wie die hier vorgestellte VR-Brille (Bildquelle: Wikipedia).

 

Viewmaster als Vorläufer: Der Viewmaster aus den 1950er Jahren basiert auf dem gleichen Prinzip, wobei bei der VR-Brille an Stelle der beiden Dia-Bilder ein Smartphone zum Einsatz kommt.


Viewmaster ( Bild von Handige Harrie in der Wikipedia auf Niederländisch (Originaltext: Handige Harry) – Eigenes Werk, Gemeinfrei, Link ).

Bewegungssensoren des Smartphones erfassen die Kopfbewegungen: Fast alle Smartphones sind in der Lage durch Bewegungssensoren die Bewegungen eines Smartphones zu erfassen. Das Youtube-App ist noch nicht in der Lage diese Bewegungen des Kopfes (Head-Tracking) zu registrieren. Es gibt aber Apps wie Google Cardboard und weitere Apps, welche diese Funktionen unterstützen. Leider läuft Google Cardboard nicht auf allen Smartphones. Verschieden VR-Apps, die ich ausprobiert habe, laufen leider nicht auf meinem Smartphone. Offenbar scheinen bestimmte Apps nur auf bestimmten Smartphones in Zusammenarbeit mit bestimmten VR-Brillen zu funktionieren.

Was mir gefallen hat: Auf Youtube gibt es animierte 3D-Filme mit Achterbahnfahrten (z.B. https://youtu.be/egdAfx8jDlI ). Sie sind beeindruckend und ein Riesenspaß mit einer VR-Brille.

Fazit: Der Schwachpunkt bei meinen ersten Gehversuchen ist nicht nicht die VR-Brille, sondern die zu geringe Auflösung meines Smartphones, welches die Videos verpixelt darstellt und hochauflösende Bildauflösungen nicht darstellen kann. Der 3D-Effekt ist deutlich zu erkennen, kann aber die schlechte Bildqualität nicht wettmachen. Zudem ist das Angebot an interessanten Filmen in 3D-Technik noch im Aufbau begriffen. Warten wir ab, wie sich der Markt entwickeln wird. Die Zukunft verspricht zu einem erschwinglichen Preis den Genuss hochauflösender 3D-Filme mit einer Unterstützung durch Bewegungssensoren.