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Volker
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Gehäuse alter Röhren-Radios restaurieren |
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Donnerstag, den 25. Juni 2009 um 08:45 Uhr |
Gehäuse-Restaurierung alter RöhrenradiosNachfolgend möchte ich am Beispiel einiger Röhrenradios beschreiben, wie man mit einfachen Haushaltsmitteln, die fast überall problemlos erhältlich sind, die Holzgehäuse alter "Dampfradios" wieder aufarbeiten kann, wenn diese keine zu großen Schäden besitzen. Anleitungen, wie man Gehäuse perfekt restauriert, gibt es bereits in großer Zahl im Internet. Hier will ich eine einfache Methode mit leicht erhältlichen Mitteln beschreiben. Vorsichtige probieren die hier beschriebenen Verfahren an einer kleinen Stelle aus. Jedes Material und jeder Lack kann sich anders verhalten. Bakelit-Gehäuse: In einem anderen Beitrag habe die Restauration von Bakelit-Radios ausführlich in Wort und Bild festgehalten. Beispiel Braun 555 UKW Baujahr 1955: Dieses Radio ist unter "Braun 555 UKW" beschrieben. Das einst hochglänzend lackierte Gehäuse machte einen stumpfen Eindruck. Viele Kratzer waren sichtbar und auf der Oberseite entdeckte man Farbreste. Besonders störend ein dicker Kratzer auf der linken Seite. Außerdem war das Holz wesentlich dunkler als im Originalzustand. Die Messingzierleisten waren schwarzbraun angelaufen. Zudem waren die Drehknöpfe verdreckt. Die Lautsprecherbespannung machte einen guten Eindruck. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Lackierung um hochglänzenden Polyester- oder Polyurethanlack. Er ist im Gegensatz zum Nitrolack, der in den 1940er Jahren bis Anfang der 1950er Jahren verwendet wurde, glänzender und dicker aufgetragen. ![]()
Zustand des Röhrenradios Braun UKW555 vor der Reinigung.
Nach einer Reinigung mit ganz normalen Haushaltmitteln machte das Gerät beinahe einen neuwertigen Eindruck und hat nun einen Ehrenplatz in meinem Arbeitszimmer: ![]()
Die verwendeten Reinigungsmittel findet man in fast jedem Haushalt vor. Die Wattestäbchen fehlen noch im Bild.
Vorreinigung des Gehäuses: Im ersten Schritt wurde das Gerät abgestaubt und mit einem feuchten Lappen mit etwas Handgeschirrspülmittel abgewaschen. Niemals mit der rauen Seite eines Haushaltsschwamms scheuern. Das gibt nur Kratzer. Beim robusten Polyester- oder Polyurethanlack geht auch Gebissreiniger für die dritten Zähne sehr gut und wirkt besser als Glasreiniger. Glasreiniger kann Nitrolack und vor allen Dingen Schellack anlösen. Bei alten Radios bis in die Mitte der 1950er Jahre sollte kein Glasreiniger an den Lack geraten. Brennspiritus ist grundsätzlich verboten. Ebenso ist Benzin verboten und vor allen Dingen Aceton, das zum Entfernen von Nitrolacken geeignet ist.
Es gibt eine Paste für das Polieren von Kunstsstoffbootskörpern. Damit geht das Polieren schneller, allerdings stellt sich der Hochglanz erst so richtig durch eine Nachbehandlung mit Autolackreiniger ein. ![]()
Der Senderdrehknopf sieht fast wie neu aus. Nur die Fussel stören auf dem Bild.
Die Knöpfe werden in einer lauwarmen Lösung aus Wasser und Maschinengeschirrspülreiniger mit der Zahnbürste in einer Plastikschale geschrubbt. Zahnprothesenreiniger ist sogar noch besser. Danach mit klarem Wasser Abspülen. Selbstverständlich nicht über der Spüle, da sonst die Madenschrauben und deren Muttern Gefahr laufen, nach dem Gesetz der Erdanziehung für immer im Ausguss zu verschwinden. Während die Reinigungslösung sich braun verfärbt, bekommen die Knöpfe einen neuwertigen Glanz. Nach dem Trocknen können sie wieder montiert werden. ![]() Die Zierleiste nach der Reinigung.
Diese Messingleiste hatte Flecken. Mit Essig und der rauen Seite des Schwamms versuchte ich diese Flecken zu beseitigen, wobei allerdings große Flächen blanken Messings zum Vorschein kam. Nun gab es kein Weg zurück und die gesamte Leiste musste poliert werden. Zuerst mit der rauen Seite des in Essig getränkten Schwamms, was zu Kratzern führte, die ich mühsam wieder mit dem Lackreiniger herauspolieren musste. Problematisch waren die Ecken, an die schlecht heranzukommen war. Hier half ein Kugelschreiber, den ich mit einem Tuch umwickelte. Mit einer Mischung aus Essig und Lackreiniger konnte diese Stellen auch blankpoliert werden.
Ein weiteres Beispiel am Philips B5S81A. Baujahr 1958: Die Restaurierung dieses Radios ist unter "Philips B5S81A" beschrieben. Den Lack habe ich mit Autolackreiniger und Baolin aufpoliert. Der Lack ist jetzt hochglänzend geworden, wie er vielleicht einst mal war. Wahrscheinlich handelt es sich vom Glanz und der Schichtdicke nach um Polyester- oder Polyurethanlack, wie er ab Mitte der 1950er Jahre für eine hochglänzende Beschichtung eingesetzt wurde. Der ältere Nitrolack ist mit einer dünneren Beschichtung aufgetragen worden und ist etwas seidiger im Glanz. Schellack würde man mit Autolackreiniger beschädigen. Er wird dann matt. Schellack wird mit Schellack und etwas Paraffin als Polieröl mit dem Ballen aufpoliert.
Reinigung des Skalenglases: Nur von außen mit Glasreiniger. Die empfindliche, bedruckte Innenseite niemals reinigen oder berühren.
Reinigung des Lautsprechergitters: Dieses Gitter besteht aus einem mit Kunststoff überzogenem Drahtgeflecht. Der Fliegenkot konnte leicht mit einem Wattestäbchen, das mit Gebissreiniger getränkt war, entfernt werden. Glasreiniger war hier nicht so wirksam.
Reinigung der Bedienelemente: Die Drehknöpfe wurden mit Gebissreiniger und der Zahnbürste behandelt. Die Tasten des Tastensatzes wuden mit einem Läppchen und Wattestäbchen ebenfalls mit Gebissreiniger behandelt. Reinigung des Netzkabels: Hier kam ebenfalls Gebissreiniger zum Einsatz. Erstaunlich, wie schmutzig Kabel sein können, vor allen Dingen, wenn sie bereits eine braune Grundfarbe besitzen. Neulackierung mit Schellack: Bei starken Kratzern hilft leider nur eine Neulackierung, wobei die Schellackpolitur eine Methode ist, mit der sich eine hochglänzende Oberfläche quasi auch auf dem Küchentisch erzielen lässt. Die Technik ist ausführlich unter "Schellackpolitur" und "Luxor Sopran Teil 4" beschrieben.
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Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 12. März 2015 um 07:56 Uhr |
3. Februar 2017
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Volker