Erfahrungsbericht über einen Roboter-Rasenmäher

Maehroboter

Erfahrungsbericht über einen Roboter-Rasenmäher

Diesen Sommer haben wir uns endlich einen Mähroboter (Robolinho 500 E von AL-KO) geleistet. Mähroboter werden immer konstengünstiger und ausgereifter. Sie stellen eine große Arbeitserleichterung dar. Bei uns lief der Rasenmäher über mehrere Wochen vollautomatisch ohne eingreifen zu müssen. Selbst während wir für einige Tage verreist waren, haben wir ihn ohne Aufsicht arbeiten lassen können.

Entschieden haben wir uns für das Modell Robolinho 500 E, weil es in einer skandinavischen Testzeitschrift als Testsieger hervorging und dennoch zu einem relativ günstigen Preis erhältlich ist. Der Mäher ist für maximal 500 qm Rasenfläche ausgelegt. Je nach Jahreszeit und Klimazone reicht es meistens, wenn er alle zwei bis drei Tage zum Einsatz kommt. Sollten nach einer Woche immer noch Streifen auf dem Rasen zu erkennen sein, ist eventuell mehrmals täglich zu mähen. Die Schnitthöhe lässt sich einstellen. 5 cm sind für den Rasen optimal.

Durch das häufige Mähen ist das Schnittgut so fein, dass es nicht sichtbar ist und sogleich verrottet. Es düngt somit den Rasen.


Mähroboter. Das Fahrwerk mit zwei Rollen vorne und zwei großen Antriebsrädern hinten sorgt für seine Geländetauglichkeit.


Unteransicht mit vier rotierenden Messern und zwei Rollen vorne.

Grundsätzliche Funktionsweise: Das Prinzip trifft für die allermeisten Mähroboter zu. Durch ein als Schleife verlegter isolierter Draht fließt ein Rechtecksignal, um den Mähroboter die Grenzen der zu mähende Fläche anzuzeigen. Dieser Draht wird mit Kunststoff-Nägeln auf dem Rasen befestigt. Mit der Zeit wächst der Draht in den Boden hinein und ist danach nicht mehr sichtbar. Insgesamt kamen bei mir über 200 Meter Draht zusammen, die ich mit dem Lötkolben und Schrumpfschlauch verlängerte. Wer nicht löten will, kann sich spezielle Verbindungsklemmen kaufen. Der als Begrenzungsdraht verkaufte Draht besteht oft aus einer 0,75 Quadratmilimeter dicken verzinnten und isolierten Litze aus Kupfer, die ursprünglich für elektrische Verkabelungen vorgesehen war.


Nach ein paar Monaten ist der Begrenzungsdraht an den meisten Stellen eingewachsen und nicht mehr sichtbar. Ein Vergraben ist nicht nötig. Der Mähroboter erkennt den Draht noch 10 cm unter dem Erdreich.


Herausgezogner Befestigungsnagel am Begrenzungsdraht. Diese Befestigunsnägel sind im Abstand von etwa einem Meter einzuschlagen.

Auszusparende Flächen kennzeichnen: Den Mast der Wäschespinne habe ich unten mit Schaumstoff umwickelt, damit der Mähroboter sanfter mit seinen Berührungssensoren dagegen fährt und dann seinen Kurs ändert. Für Bäume Gartenteiche und Blumeninseln ist dies aber keine passende Lösung. Der Begrenzungsdraht wird mit einem Abstand (je nach Modell etwa 20 cm) und die auszusparende Fläche gelegt und über einen antiparallel verlegten Draht gespeist. Antiparallel bedeutet, dass zwei Drähte in entgegengesetzter Richtung dicht beieinander verlegt sind. Da sich die Felder aufheben, werden diese nicht als Begrenzung registriert. Auf diese Weise ist es mit einer geschlossenen Schleife möglich auch Aussparungen in der Rasenfläche zu schaffen.


Um diese Blumeninsel zu schützen, ist der Draht mit etwa 20 cm Abstand zu den Blumen um sie herum zu führen.


Die Zuführung zu den auszusparenden Flächen erfolgt durch antiparallel verlegte Begrenzungskabel, die der Mähroboter ignoriert.

Mehrere Rasenflächen: Wenn mehrere Rasenflächen durch eine eine enge Gasse miteinander verbunden sind, dann lässt sicher der Rasenmäher so programmieren, dass er nach einem bestimmten Schema eine vorgebene Zahl von Metern dem Begrenzungsdraht folgt, um dann die abgelegene Rasenfläche zu mähen. Das Mähen einer Fläche folgt mehr oder weniger nach einem Zufallsprinzip. Meistens fährt der Mäher einen Zickzack-Kurs hin und her.

Ladestation: Merkt der Rasenmäher, dass sein Akku bald entladen ist, fährt er auf dem kürzesten Weg zum Begrenzungsdraht um diesen bis zur Ladestation zu folgen. Trifft er zufällig auf eine Insel, umfährt er sie, und nach zwei Umdrehungen bemerkt er den Fehler und verlässt den Begrenzungsdraht auf der zufälligen Suche nach den äußeren Begrenzungsdraht.

Nach einer Stunde ist der Akku dann wieder geladen, der etwa 1,5 Stunden Mähbetrieb durchhält. Wann der Mähroboter mähen soll, lässt sich einprogrammieren. Die Ladestation sollte an einem schattigen Platz stehen, der zu Kontrollzwecken von einem Zimmer einsehbar ist.


Die Ladestation sollte im Schatten angebracht sein, damit es dem Mähroboter beim Laden nicht zu heiß wird.


Bewegliche Kontakte der Ladestation.


Auf der linken Seite sind die beiden Kontakte für das Laden erkennbar.


Mähroboter auf der Ladestation. Der Mähroboter fogt dem Begrenzungsdraht im Urzeigersinn und fährt von links auf die Ladestation, die er rechts wieder verlässt.

Akku: Der Akku lässt sich nur von der Fachwerkstatt wechseln. Er soll jedoch eine sehr lange Lebensdauer besitzen.

Stromausfall: Bei Stromausfall oder Ziehen des Netzsteckers bleibt der Rasenmäher stehen, weil er kein Signal mehr empfangen kann. Dadurch kann der Roboter die Rasenfläche nicht verlassen. Ist der Strom wieder vorhanden, arbeitet der Mähroboter wieder weiter. 

Diebstahlsicherung: Trägt jemand den Mähroboter weg, lässt sich der Mähroboter nur über eine vierstellige Pin-Nummer starten. Hat man diese vergessen, gibt es noch eine weitere Geheimnummer, die dem Mährobotor mitgeliefert wurde.


Klappe offen: Links: Display und Tasten für die Programmierung. Mitte: Notausschalter. Rechts: Rad zum Einstellen der Schnitthöhe.

Überwintern: Im Winter ist der Mähroboter frostsicher, trocken und stehend zu lagern. Nach drei Monaten ist die Ladespannung zu prüfen und gegebenenfalls aufzuladen, da eine Tiefentladung den Akku zerstört. Die Ladesäule lässt sich von der Platte abschrauben. Die Platte der Ladestation ist mit Plastikschrauben im Boden fixiert und überwintert im Freien.

Regen: Regen macht dem Mähroboter nichts aus. Ein Regensensor existiert nicht.


Auf der Ladestation wartet der Mähroboter auf seinen nächsten einprogrammierten Einsatz.

Vernetzung mit Smart Garden: Dies geht laut der Hersteller-Seite offenbar nur durch Nachrüsten der Hardware beim Hersteller oder durch eine ihm angeschlossene Werkstatt, wenn es sich um einen 500 E handelt. Bei einem 500 I ist die notwendige Hardware bereits eingebaut. Um den Mäher über eine App mit dem Smartphone bedienen zu können, ist noch eine Innogy Gateway Smart Home-Zentrale notwendig, die per Ethernet-Kabel mit dem eigenen Internet-Router zu verbinden ist. Zusätzlich ist für die drahtlose Kommunikation zum Mähroboter noch ein Lemonbeat-USB-Dongle in die USB-Buchse der Innogy Gateway Smart Home-Zentrale zu stecken. Da dies alles nicht gerade billig ist und der Mähroboter wochenlang ohne Eingriffe vollautomatisch arbeitet, habe ich von dieser Aufrüstung abgesehen. Wenn der Mähroboter pausieren soll, ziehe ich einfach den Netzstecker der Ladestation. Die Abschaltung des Stroms könnte auch über eine drahtlose Fernbedienung erfolgen.

Geräusche: Bei geschlossenem Fenster ist der Mähbetrieb nicht zu hören. Meine Nachbarn stören sich jedenfalls nicht an das leise Surren, wenn sie sich im Garten aufhalten. Sie sind eher froh, dass ich nur noch ganz selten den dröhnenden Benzinrasenmäher anwerfe. Der Mähroboter lässt sich z.B. so programmieren, dass er an bestimmten Wochentagen oder am Wochenende nicht im Betrieb ist.

Hindernisse: Fallobst, Äste und Tannenzapfen sind für den rotierenden Messer ungünstig. Deshalb habe ich die betroffenen Flächen ausgespart. Berührungssensoren registrieren größere Gegenstände, die der Roboter dann umfährt. Fährt der Roboter von vorne auf einen Schuh oder Fuß, schaltet sich der Roboter rechtzeitig ab. Ein Mähroboter muss wegen seiner schnell rotierenden Messer eine Vielzahl von Sicherheitsvorkehrungen besitzen.