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Volker
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Nummernschalter mit Ultraschall reinigen |
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Samstag, den 16. November 2019 um 10:01 Uhr |
Nummernschalter im Ultraschallbad reinigen - Geht das gut?Der Nummernschalter eines schwedischen Wählscheibentelefons des Modells DIALOG bereitete eine Vielzahl von Problemen hinsichtlich Kontaktschwierigkeiten und quietschender Geräusche beim Aufziehen und beim Ablauf de Wählscheibe. Vorher hatte ich versucht die Fehler mit Bremsenreiniger und diversen Schmiermitteln zu beheben. Die Ergebnisse waren unbefriedigend und manchmal sogar kontraproduktiv. Das Reinigen im Ultraschallbald habe ich nur an einem Nummernschalter des Telefons DIALOG getestet. Die Frage, ob die Reinigung auch bei anderen Konstruktionen funktioniert und nicht zu Schäden führt, bleibt offen. Nachtrag: Inzwischen habe ich auch den Nummernschalter N38, welcher sehr oft in den Telefonen W48 und W49 zum Einsatz kam, im Ultraschallbad gereinigt. Die Erfahrungen damit sind unter Nummernschalter N38 des W48 oder W49 reinigen, schmieren und justieren beschrieben. Es hat jedenfalls bei mir funktioniert. Allerdings musste wegen Kriechströmen der Nummernschalter für mehrere Stunden bei 50 bis 70 °C in den Backofen für ein vollständiges Durchtrocknen. Danach waren die Kriechströme verschwunden.
Der Nummernschalter, an dem die Reinigung im Ultraschallbald erfolgte, ist unter Funktionsweise eines Nummernschalters in einem Wählscheiben-Telefon beschrieben. Die Reinigung der elektrischen Kontakte ist unter Reinigung elektrischer Kontakte eines Telefons erklärt. Das Fehlerbild: Der Ablauf endete unsanft mit einem unangenehmen Schlag am Anschlag. Eine Korrektur der Federspannungen des nsr und nsa führte dazu, dass sich der nsr erst nach dem Öffnen des nsi schloss, was zu einem zusätzlichen Wählimpuls führte, der eigentlich unterdrückt werden sollte. Ein Nachstellen erbrachte Erfolg. Dennoch nervte das Quietschen der Wählscheibe. Im Hörer waren die Kontakte kratzend zu hören. Ab und zu verwählte sich der Nummernschalter trotz Reinigung der Kontakte mit Kriechöl auf einem Papierstreifen. Lederstreifen hatte ich leider nicht.
Demontage: Der Nummerschalter wurde in folgende Bestandteile zerlegt. Die Fingerlochscheibe und das Zifferblatt wurden entfernt, um die Kappe mit der Rückdrehfeder abzuziehen. Die Rückdrehfeder blieb dabei aufgewickelt in ihrer Kappe. Zudem wurden das Stromstoßrad, der Fliehkraftregler und das Zahnrad mit der Schlingfederkupplung entfernt.
Beim Hantieren an der Rückdrehfeder ist immer eine Schutzbrille zu tragen, da die versehentlich herausspringende und umherfliegende Spiralfeder die Augen verletzen könnte.
Damit die Rückdrehfeder nicht aus ihrem Gehäuse springt, nehme ich ein Lineal oder ein Stück dünnes Kunststoff, das beim Ausbauen das Herausspringen verhindern soll.
Reinigung im Ultraschallbad: Die erste Reinigung erfolgte mit Vanish Ultra Fleckenentferner oder ähnlichen Detergentien im warmen Wasser. Das Gehäuse mit der Nockenscheibe und den drei Kontakten kam danach zuerst in das Ultraschallbad. Schwaden von schwarzen Wolken lösten sich aus den Ritzen und den Lagern. Die Schlingfederkupplung, der Fliehkraftregler und die Kappe mit der Rückdrehfeder kamen ebenso in das Ultraschallbad, das eingentlich für Schmuck und Brillengestelle vorgesehen ist. Besonders aus dem Fliehkraftregler kamen Wolken aus schwarzen Partikeln heraus, was bei einem Betrieb von vielen Jahrzehnten nicht erstaunen sollte. Die Reinigung im Ultraschallbad wiederholte ich etwa drei bis vier Mal bis kein Dreck mehr herauskam. Dazwischen wurde das warme Wasser immer wieder ausgetauscht. Trocknen: Das Trocknen auf dem Heizkörper dauerte nur zwei Stunden. Meine Bedenken wegen der Bauteile aus Pressstoff (Pertinax) erwiesen sich im nachhinein als unbegründet. Isolationsprobleme traten auch nicht auf, da die Spannungen und Ströme, welche die FritzBox zum Betrieb des Telefons liefert (Größenordnung max. 20 mA und 44 Volt) unproblematisch sind. Zusammenbau und Schmierung: Nach dem Trocknen quietschte die Nockenscheibe immer noch. Die Ursache war der Schleifer, welcher über den Nocken den nsa- und nsr-Kontakt bewegt. Dieser Schleifer darf nur den Nocken berühren aber sonst nicht auf der Nockenscheibe beim Drehen der Wählscheibe auf der Nockenscheibe gleiten. Deshalb ist eine Blechlasche so nach oben zu verbiegen, dass sich zwischen Nockenscheibe und Schleifer ein winziger Abstand einstellt. Jetzt wird durch den Nocken die Wählscheibe nur kurz vor dem Ende des Ablaufens abgebremst, wodurch die Wählscheibe sanfter zum Stehen kommt.
Die unteren und oberen Lager des Fliehkraftreglers und der Zahnräder mit der Schlingfederkupplung wurden mit etwas Kriechöl aus der Sprühdose geschmiert. Ein Rasseln des Fliehkraftreglers nach dem Ende des Ablaufs war nicht mehr zu vernehmen. Allerdings bereitete das Stromstoßrad noch Probleme. Auf Grund der fehlenden Schmierung funktionierte die Mechanik mit den Sperrklinken nicht mehr richtig, sodass das Stoßstromrad mit geöffnetem nsi-Kontakt zum Stehen kam. Eine Schmierung mit Kriechöl beseitigte den Fehler. Leider ist Kriechöl auf Dauer nicht ideal, da es sich im Laufe von Monaten verflüchtigen kann. Knochenöl oder andere hochreine Öle wären geeigneter, um die Reibung dauerhaft herabzusetzen. Von Silikonöl möchte ich Abstand nehmen, da es sich sehr schwer entfernen lässt. Nicht auszudenken, wenn ein Hauch davon in den Fliehkraftregler gelangen würde.
Die elektrischen Kontakte wurden nochmals mit einem mit Kriechöl (Kontaktspray) befeuchtetem Papierstreifen gereinigt. Die Funktionsprüfung nach der Reinigung: Keine kratzenden Kontaktegeräusche, relativ sanftes Beenden des Ablaufs der Wählscheibe, kein Quietschen, Wählimpulse im Hörer kaum wahrnehmbar. Kein Verwählen mehr. Die Geschwindigkeit stimmte sehr genau mit 92 bis 98 ms / Impuls (Soll= 100 ms). Die Wählscheibe klingt fast wie zwei andere von gleicher Konstruktion mit Zahnrädern aus Pressstoff.
Während des Ablaufs der Wählscheibe war allerdings an einer Stelle ein leises Klicken zu hören. Es stammte von der Rückdrehfeder, die sich leicht verklemmte. Das Gehäuse, in dem sie sich befindet, baute ich aus und schmierte die Rückdrehfeder im aufgerollten Zustand mit Kriechöl, das in die Spalten dieser aufgewickelten Spiralfeder sickerte. Nach dem Abtrocknen mit einem Stück Haushaltspapier baute ich die Feder wieder ein und spannte sie vor. Danach war das Klickgeräusch verschwunden.
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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 26. November 2019 um 17:02 Uhr |
3. Februar 2017
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Volker