Was leistet ein Saugroboter für 80 €?

Was leistet ein Saugroboter (Staubsaugerroboter) für 80 €?

Bei einem Discounter entdeckte meine bessere Hälfte einen Saugroboter (Libero von DirtDevil) für etwa umgerechnet 80 €. Wir gingen das Risiko ein und entschlossen uns bei diesem Billigangebot zu einem Spontankauf. Nach einer Woche des intensiven Ausprobierens lautet unser Fazit, dass uns viel Arbeit erspart geblieben wäre, wenn wir früher zu so einem praktischen Helfer gegriffen hätten. Doch der kleine Staubsaugerroboter im unteren Preissegment hat auch seine Schwächen, die sich überwinden lassen.

Vorab sei bemerkt, dass ich für diesen Artikel kein Geld oder andere Zuwendungen vom Hersteller oder Vertreiber der Ware erhalte. Ich halte mich hier nur nach meinem Grundsatz der redaktionellen Unabhängig und beschreibe meine persönlichen Erfahrungen, damit andere einen Nutzen davon ziehen können.

Allgemeine Infos zu Saugrobotern in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Staubsaugerroboter

Staubsaugerroboter-Test 2018:
https://www.stern.de/vergleich/staubsauger-roboter/

Die Situation bei uns: Nach skandinavischer Sitte laufen wir in Wohnungen immer auf Socken oder manchmal auch barfuß herum. Eine Schwede würde es nicht wagen eine fremde Wohnung mit Straßenschuhen zu betreten und zieht diese vorher aus. Deshalb ist es uns um so wichtiger immer saubere Böden unter den Füßen zu haben. Seitdem wir den Saugroboter alle paar Tage einsetzen, spüren wir keine Sandkörnchen oder anderen Dreck mehr unter den Füßen. Dies ist ungewohnt angenehm und andernfalls eher mit einem ausgeprägten Putzfimmel zu erreichen, den wir uns übrigens auch zeitlich nicht leisten könnten.


Ein Saugroboter für etwa umgerechnet 80 Euro (etwas 800 schwedische Kronen) leistet uns gute Dienste, die wir nicht mehr missen möchten (Libero von DirtDevil, Libero scheint nahezu baugleich mit dem Spider des gleichen Herstellers zu sein). Unter https://youtu.be/FYOt8nkUk_Q ist der Libero in einem Film aus dem Jahr 2013 in Aktion  zu sehen. Das Modell scheint sich seit vielen Jahren bewährt zu haben.


Foto des Typenschilds unseres Exemplars mit der Modell-Nummer M606-5. Das Herstellungsland ist China (PRC).


Werbefilm auf Italienisch, den man auch ohne Sprachkenntnisse versteht.

Unsere Wohnung besitzt wenige Teppiche. Mehr als 3/4 der Bodenfläche bestehen aus Kunststoffböden, Laminat und Parkett. In der Waschküche sind Fliesen verlegt. Die Hartböden fegten wir alle paar Tage, wenn wir Sandkörnchen unter den Füßen spürten. Alle zwei Wochen ringte ich mich zum Staubsaugen durch. Besonders anstrengend gestaltete sich die Reinigung unter den Tischen, Stühlen und Schränken. Wir teilen unsere Wohnung, die wir zu zweit bewohnen, mit zwei Katzen, die einiges an Dreck von draußen in die Wohnung einschleppen, da sie nie die Funktion eines Fußabtreters begreifen werden.

Merksatz: Dreck ist Material am falschen Platz!


Unterseite. Zwei aufsteckbare rotierende Bürsten fegen den Dreck gezielt in die Öffnung des Staubsaugers. Mit zwei elektrisch angetriebenen und gefedert gelagerten Rädern navigiert der Roboter, wobei er sich um seine eigene Achse drehen kann. Dadurch kann er sich dank seiner kreisrunden Form aus Engstellen und Sackgassen problemlos herauswinden. Auf seiner Vorderseite befindet sich eine Art federnd gelagerte Stoßstange mit wahrscheinlich mechanischen Sensoren, die beim Anstoßen Hindernisse erkennen lassen und den Saugroboter zu einem Kurswechsel veranlassen.


Die Bürsten sind aufsteckbar und lassen sich für kurzflorige Teppichböden entfernen. Zu sehen ist einer der drei Fallschutzsensoren. Seine Empfindlichkeit lässt sich mit Schiebern einstellen. Da der Saugroboter die Kanten im Uhrzeigersinn bearbeitet, empfehle ich die beiden Bürsten alle paar Wochen zu vertauschen.


Hier fährt der Saugroboter eine Kante entlang, wobei die rotierenden Bürsten ganze Arbeit bis in die Ritzen unter der Fußleiste hinein bewerkstelligen.

Arbeitserleichterung durch Reinigung schwer zugänglicher Stellen: Nach der Anschaffung des Saugroboters hat sich die Reinigungsarbeit wesentlich vereinfacht. Unser Saugroboter hat nämlich die Neigung für den Staubsauger schwer zugängliche Ecken aufzusuchen. Der Saugroboter mit einem Durchmesser von etwa 28 cm und seiner Höhe von etwa 7 cm fährt unter Schränke, Stühle und unter das Doppelbett, wo sich besonders viel Staub ansammelt. Besonders viel Staub sammelt sich bei uns auch immer unter der Treppe an. Auch hier leistet der Saugroboter ganze Arbeit. Zudem fährt der Saugroboter gezielt die Kanten entlang, die er mit zwei sich drehenden Bürsten reinigt.


Nach dem Entfernen der Abdeckung kommt der Staubbehälter zum Vorschein, der sich leicht herausnehmen und demontieren lässt, um ihn zu leeren. Seinen Filter klopfe ich im Freien sauber, wenn keine Nachbarn beeinträchtigt werden. Anmerkung: An der Saugöffnung befindet sich eine mit zwei Gumminippeln befestigte Klappe, die ich entfernt habe. Ob er mit oder ohne dieser Klappe besser funktioniert, kann ich noch nicht beurteilen.


Dreck im Staubbehälter: Steinchen, Katzenstreu, tote Insekten, Pflanzenfasern, Haare und Fussel sammeln sich hier nach einer halben Stunde Reinigungsarbeit an, die sich nach einigen Tagen auf etwa 50 bis 100 qm auf einer vermeintlich sauberen Bodenfläche angesammelt haben. Es ist erstaunlich, wie viel Schmutz augenscheinlich saubere Böden enthalten.


Der entfernte Staubbehälter mit seinem Deckel.


Der Filter lässt sich im Freien ausklopfen, wenn der nächste Nachbar weit weg ist. Der Filter lässt sich sogar unter dem Wasserhahn ausspülen. Eine schnelle Trocknung kann durch Abtupfen mit Haushaltstüchern erfolgen.


Nach dem Herausnehmen des Staubbehälters kommt das Gebläse zum Vorschein.

Die drei Modi des Staubsaugerroboters: Der Saugroboter ist schlauer als eine Motte, die nur einen Flugmodus einhält und immer im gleichen Winkel zu einer Lichtquelle fliegt. Ist diese Lichtquelle eine Straßenlaterne, fliegt die Motte bis zur Erschöpfung im Kreis. Unser Saugroboter ist wesentlich cleverer und arbeitet nach dem Zufallsprinzip. Der Saugroboter wechselt alle 3 Minuten in einen seiner drei Modi: Spirale von innen nach außen, zufällig um die Ecke fahren und schließlich die Kanten abfahren. Dadurch gelingt es mit der Zeit die Bodenfläche trotz der Hindernisse nahezu lückenlos zu reinigen. Allerdings umfährt er dicke Teppiche, die er auch nicht bearbeiten könnte. Kurzflorige Teppiche befährt er und kann sie einigermaßen vom locker sitzenden Schmutz befreien. Leider konnten wir Teppichböden nicht testen, da wir solche nicht besitzen. Die beiden rotierenden Besen lassen sich abziehen, wenn der Sauger nur Teppichböden reinigen soll. Auf Hartböden fegen die beiden rotierenden Besen den Schmutz zur Mündung der Staubsaugeröffnung. Fressnäpfe und andere leichtere Gegenstände schiebt der Saugroboter zur Seite. Kabel sollten ordentlich verlegt sein, damit der unermüdliche Helfer bei seiner Arbeit keine Nachttischlampen und andere elektrische Kleingeräte zu Boden reißen kann.

Laufzeitbegrenzungen durch leeren Akku und einem verstopften Staubbehälter: Bei sehr verdreckten Böden (zum Beispiel unter dem Bett, wo man nicht hinschaut) verstopft der Staubbehälter sehr schnell. Schon nach 10 Minuten kann der Behälter mit Fusseln verstopft sein. Ganz anders sieht es aus, wenn der Saugroboter alle paar Tage noch einigermaßen saubere Böden reinigt. Dann ist der Staubbehälter erst nach einer Stunde zu leeren. Viel länger hält der NiMH-Akku-Pack auch nicht durch. Ist der Akku nahezu leer, schaltet sich der Roboter automatisch ab und verhindert dadurch eine für den Akku schädliche Tiefentladung. Der Sauger meldet sich zudem mit einem Piepton und gibt somit seinen Standort zu erkennen. Dann muss er mit dem mitgelieferten Steckernetzteil wieder geladen werden, was bis zu 4 Stunden dauern kann, womit er leider eine ziemlich lange Zwangspause einlegt. Der Akku lässt sich wechseln und nachkaufen. Innerhalb einer Stunde lassen sich 100 qm gut reinigen. Man kann ihn zum Beispiel 10 Minuten im Badezimmer einsperren. Danach ist der Boden dort wunderbar sauber.

Der Saugroboter alleine in einem geschlossenen Zimmer: Im schlimmsten Fall kann sich der Saugroboter ausgerechnet hinter der Ecke einer Tür abschalten, so dass die Tür nur noch einen Spalt weit aufgeht und der Zugang zu einem Zimmer eventuell versperrt ist. Vor dem Schließen der Tür ist deshalb dieses Worst-Case-Szenario unbedingt zu prüfen. Kommt man nicht durch den Spalt, könnte man versuchen mit einem Schrubber als Haken den Saugroboter aus der Ecke zu ziehen. Eventuell ließe sich auch ein Stück stabile Pappe unter den Türspalt und unter den Saugroboter schieben, um diesen dann verschieben zu können. Die Szenarien sollten vorher trainiert werden, damit keine Panik aufkommt, falls der Saugrobotor unbedingt hinter geschlossenen Türen arbeiten sollte. Übrigens gehen in Schweden die Haustüren nach außen auf, wodurch der Saugroboter bei Abwesenheit den Zugang zum Haus nicht versperren kann. Ansonsten gibt es keine Regel.

Ersatzteilbeschaffung: Auf der Seite von DirtDevil, dem Anbieter unseres Saugroboters, sind als Ersatzteile für den den Libero und den nahezu identischen Spider das Steckernetzteil, der Akkupack, der Staubfilter und die rotierenden Bürsten gelistet und können dort online bestellt werden.

Türschwellen und Kabel: Leider hat unsere Wohnung Türschwellen, die für den Saugroboter Begrenzungen darstellen. Einige Türschwellen sind zu abgerundet oder zu niedrig, weshalb er versucht sie zu überwinden und dann aufsitzt. Damit dies nicht passiert, habe ich etwa 1 cm hohe Kabelkanäle aus Kunststoff oder Holzleisten vor die kritischen Türschwellen gelegt, die der Roboter mit seiner federnden Front (eine Art Stoßstange) erkennt und dann seinen Kurs ändert. In verknäult verlegten Kabeln kann sich der Roboter auch verheddern. Er schaltet sich dann automatisch ab.


Wegen des schwarzen Randes wollte der Saugroboter den Fußabtreter nicht verlassen. Graues Klebeband an einer Seite lässt ihn nun nach einigen Minuten intensiven Putzens einen Ausgang finden.

Absturzsensoren: Der Saugroboter hat auf seiner Unterseite drei Fallsensoren, deren Empfindlichkeit mit Schiebern einstellbar sind. Sie verhindern, dass der Saugroboter die Treppe herunterfällt. Dies funktioniert normalerweise zuverlässig. Allerdings befindet sich bei uns vor der Treppe noch ein Leiste, die er erst überwindet, um dann vor dem Abgrund die Richtung zu ändern. In einem seltenen Fall drehte er sich dabei um 180°, um dann ein Stück rückwärts zu fahren, wodurch er beinahe die Treppe heruntergefallen wäre. Deshalb lege ich seitdem zur Sicherheit ein 2 cm hohes Brett vor die Treppe.

 
Eigentlich erkennt der Fallschutz zuverlässig Treppen. Doch wegen der Leiste vor dem Treppenabsatz drohte der Saugroboter beim Wendemanöver rückwärts abzustürzen. Dies passierte ein einziges Mal und seitdem lege ich eine zwei cm dicke Holzlatte vor dem Treppenabsatz. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Schwachstellen und ihre Problemlösung: Mit der Zeit bekommt man die wenigen Schwachstellen heraus und kann mit etwas Überlegung entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Der Saugroboter fährt zuverlässig auf unseren Fußabtreter, den er aber nicht mehr verlässt, weil er seine schwarze Umrandung für eine Treppe hält. Eine Abhilfe wäre die Empfindlichkeit der Absturzsensoren zu vermindern. Aber dann könnte er die Treppe nicht mehr erkennen. Die Lösung war einfach. Eine Seite des Fußabtreters erhielt einen Streifen aus grauem Klebeband, den er überwinden konnte. Den dadurch neu geschaffenen Ausgang findet er erst nach einer Weile, so dass er den Fußabtreter einige Minuten intensiv abfährt, was von uns erwünscht ist.


Das mitgelieferte Steckernetzteil zum Laden des einsetzbaren NiMH-Akkus. Zum Laden steht der Kippschalter auf “Aus”. Mit dem Kippschalter lässt sich der Saugroboter einschalten und los geht es, wenn er Bodenkontakt registriert.


Geöffnetes Akkufach. Der im Lieferumfang enthaltende Akkupack muss vor der ersten Inbetriebnahme geladen werden. Der Ladevorgang ist beendet, wenn die Ladelampe nur noch leuchtet und nicht mehr blinkt.


Nahaufnahme des einfach austauschbaren NiMH-Akkupacks, der als Ersatzteil erhältlich ist.


Der ausgebaute Akkupack. Er besteht aus 12 NiMH-Zellen und besitzt laut Aufdruck eine Kapazität von 1000 mAh bei einer Spannung von 14,4 Volt. Beim Laden wird er mehr als handwarm, was normal ist.


Unter der offenen Treppe sammelt sich immer viel Staub an, der vorher mühsam zu entfernen war. Der Saugroboter sucht den letzten Winkel auf und hält die Fläche unter der Treppe sauber.


Für flauschige Teppiche ist der Saugroboter nicht geeignet und fährt an der Teppichkante entlang. Ab und zu muss hier doch ein Staubsauger mit seinen 1000 Watt heran. Setzt man ihn auf den dicken Teppich, bleibt der Saugroboter stecken.


Dünne und kurzflorige Teppiche erklimmt der Saugroboter selbständig und kann auf jeden Fall nicht festgetretenen Dreck entfernen. Nach meiner Einschätzung reduziert dies den Einsatz eines Staubsaugers um die Hälfte.


Diese Türschwelle ist zu flach und wird beim Anfahren im spitzen Winkel nicht als Hindernis erkannt. Beim Überfahren setzt das Fahrwerk auf und der Saugroboter sitzt fest. Entweder schließt man einfach die Tür oder man legt eine 1 cm hohe Holzleiste davor. Ich nehme Kabelkanäle aus Kunststoff, weil sie leichter sind.


Auch diese Fußleiste lässt den Saugroboter wegen seiner abgerundeten Kante aufsitzen. Damit dies nicht passiert, habe ich hier eine 1 cm hohe Leiste davor gelegt. In diesem Fall ist es ein Kunststoff-Kabelkanal, den ich bei Bedarf nur hinter einem Schrank hervorziehen muss.


Kacheln sind kein Problem. Manche Saugroboter sollen mit schwarzen Kacheln Probleme haben, da der Fallschutz einen Abgrund vermutet.


Der Saugroboter zwängt sich unter die vier Stühle des Esstisches und scheint hier nach 10 Minuten jeden Krümmel gefunden zu haben, bis er den Weg aus diesem Irrgarten gefunden hat. Der Saugroboter nimmt einem hier eine Menge Arbeit ab. Die rotierenden Bürsten fegen die anhaftenden Fussel von den Stuhl- und Tischbeinen.


Falls es unter dem Schrank eine Idee zu eng sein sollte, können Filzauflagen unter den Beinen für etwas mehr Durchgangshöhe sorgen.


Für Hartböden erübrigt sich ein Staubsauger bei regelmäßiger Verwendung des Saugroboters. Die abgebildete Kombination aus Kehrbesen und Kehrschaufel erspart das Bücken und fehlt seit Jahrzehnten in keinem schwedischen Haushalt, falls doch mal größere Mengen wegzukehren sind. Mit dem Staubwedel lassen sich die wenigen für den Saugroboter unzugänglichen Stellen erreichen.


Neue Ideen, die das Leben leichter gestalten: Für die Beseitigung von Krümeln auf unseren billigen Teppichen lohnt sich nicht jedes Mal den schweren Staubsauger hervorzuolen. Die Krümel nach dem Essen am Wohnzimmertisch lassen sich mit einem Schrubber auf den Holzfußboden verschieben, von wo sie der Saugroboter entfernt. Flecken auf dem Teppich entferne ich mit farblosen Glasreiniger und dem Schrubber durch bürsten. Dabei muss ich mich ebenfalls nicht bücken.

Lärmerzeugung: Die Lärmerzeugung hält sich in Grenzen. Nebenbei Telefonieren oder Unterhaltungen mit normaler Lautstärke sind kein Problem. Zudem ist es jedenfalls die ersten Tage faszinierend die Arbeit des Saugroboters zu verfolgen, wobei ich sogar einmal eingeschlafen bin (es muss nicht immer Fernsehen als Einschlafhilfe sein). Auf Teppichen läuft er wesentlich leiser.

Tear Down: Gerne hätte ich den Apparat ja demontiert und Fotos von seinem Innenleben geschossen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er nach dem Zusammenbau dann noch einwandfrei funktioniert. Die beiden Fahrmoteren lassen sich jedenfalls leicht ausbauen und sind gekapselt. Innen kommen wahrscheinlich eine Platine, Kabelbäume und drei weitere Motoren zum Vorschein. Im Internet und insbesondere auf Youtube existieren reichlich Innenansichten von allen möglichen Saugrobotern.

Sein Vorteil liegt in seiner Einfachheit: Die Einfachheit dieses sehr kostengünstigen Staubsaugerroboters sehe ich inzwischen als positives Merkmal an. Da er nach dem Zufallsprinzip arbeitet und seine Routen nicht abspeichert, vereinfacht dies seine Handhabung. So lässt er sich während des laufenden Betriebs in die Hand nehmen und in ein anderes Zimmer verfrachten, wo er seine Arbeit fortsetzt ohne verwirrt zu sein. Für Teppichböden ist seine Saugleistung sicherlich nicht die erste Wahl. Hartböden hält er aber auch an schwer zugänglichen Ecken sauber. Bei dem Preis überlege ich mir sogar einen zweiten zu kaufen. Dann hätten wir für jede Etage einen.

Optimierte Vorgehensweise bei der Reinigung der Wohnung: Mein Reinigungsverhalten hat sich durch den Saugroboter verändert und gestaltet sich nun effizienter bei der Reinigung der Wohnung. Ich brauche mich fast nicht mehr bücken. Mit einem Staubwedel werden Tische, Stühle und Schränke abgestaubt. Staub und Dreck fallen dabei zu Boden. Mit dem Staubwedel hole ich auch den Dreck unter der schmalen Spalte des Sofas und den wenigen schwer zugänglichen Ecken hervor. Groben Dreck entferne mit einem Kehrbesen und einer Kehrschaufel, die mir das Bücken erspart. Danach lasse ich den Saugroboter den Rest erledigen. Die Wohnung wirkt mit minimalem Zeitaufwand immer nahezu perfekt sauber. Ab und zu nass gewischt werden muss immer noch, besonders im Bad und in der Küche, wo Fett auf den Boden spritzt. Der Staubsauger kommt weniger oft zum Einsatz. Mit einem Schrubber befreie ich die Teppiche gezielt von Krümeln. Für empfindliche Teppiche ist diese Methode selbstverständlich nicht geeignet. Auf den Hartböden kommt der Staubsauger nicht mehr zum Einsatz. Er ist mir einfach zu schwer, zu laut und zu unhandlich für die meisten Reinigungsarbeiten.

Fazit: Nun könnte der Einwand auftreten die großen Hartbodenflächen lassen sich ebenso gut mit einem Besen und einer Schaufel reinigen. Ist so ein einfacher Saugroboters also doch nur Firlefanz für Technikverliebte? Doch die klassische Methode wirbelt viel Staub auf. Ein Staubsaugerroboter mit rotierenden Besen saugt die abgekehrten Fussel sogleich auf und ist damit bei geringer Verschmutzung mindestens so gründlich wie ein Staubsauger auf Hartböden, wobei der selbständig arbeitende Saugroboter auch dort hinkommt, wo der Staubsauger zu sperrig ist.
Nachtrag vom 12. Februar 2019: Langzeitbeobachtungen sind immer interessant. Inzwischen haben wir uns einen zweiten Saugroboter vom gleichen Modell zugelegt, um die Bodenfläche flexibler bedienen zu können. Störend sind nämlich die langen Ladezeiten von bis zu vier Stunden nach einer Lauftzeit von etwa 80 Minuten.

Ein Saugroboter ist eine Holztreppe heruntergestürzt und ein Stockwerk tiefer auf einem Parkettboden gelandet. Den Sturz hat er unbeschadet überstanden, wobei sich allerdings der Deckel des Staubbhälters löst. Nach ein paar Monaten zeigte bei beiden Geräten der Kippschalter für das Ein- und Ausschalten Kontaktschwierigkeiten, die sich mit etwas Elektronikreinigungsspray zuverlässig beseitigen ließen.

Die Reinigung der Wohnung mit den Saugrobotern unter Zuhilfenahme eines Staubwedels und eines Schrubbers für die Teppiche hat sich bewährt. Im Winter fällt wesentlich weniger Staub an, besonders wenn Schnee liegt. Es reicht die Böden jeden zweiten oder dritten Tag saugen zu lassen.

Türschwellen: Falls jemand mehr Geld ausgeben möchte, empfehlen sich Saugroboter, die mit ausfahrbaren Rädern (SUV-Funktion) auch Türschwellen bis zu 2,5 cm überwinden können und eine Ladestation automatisch anfahren. Einige Modelle entleeren während des Ladens den Staubbehälter ebenfalls automatisch. In Einzelfällen können die Saugroboter die Türschwellen mit Hilfen von Türschwellenrampen aus Gummi für Rollstullfahrer überwinden.